Wie man sich seine eigene Teslaspule baut

Wer Lust hat sich seine eigene Teslaspule zu bauen, sollte eine Menge Zeit und Geduld mit sich bringen. Außerdem sollte man eine gewisse Ahnung von Mathe und Physik haben. Das meiste sollte aber auch mit etwas logischem Menschenverstand und ein paar mathematischen Grundkentnissen zu meistern sein. Einen Schaltplan muß man allerdings schon lesen können. Jetzt ist übrigens der richtige Zeitpunkt, um sich die Gefahrenseite noch mal durchzulesen.

So, erstmal ein Schaltplan:

Der Trafo muß schon einige tausend Volt liefern. Da wir ja erstmal nur vorhaben eine kleine Teslaspule zu bauen, reicht der Trafo eines alten Fernsehers. Mit der richtigen Ansteuerung liefert dieser ca. 24000 Volt.

Die Funkenstrecke besteht eigentlich aus zweit dicken Elektroden. Zwischen ihnen ist eine Aussparung von einigen Millimetern.

Der Kondensator sollte einige nF haben und muß dabei eine hochfrequente Spannung von mindestens 24 KV aushalten. Genauere Berechnung später. Wie baue ich mir meinen Kondensator selber.

Die eigentliche Spule ist eigentlich nur ein relativ dünner Draht, der um ein PVC-Abflußrohr gewickelt ist. Der rund 1 Kilometer lange Draht (wird später berechnet) muß so um das Rohr gewickelt werden, daß er sich keine Windung mit einer anderen überlappt und das mehrere hundert Windungen. Wie wickle ich mir meine Spule.

Theorie/Funktionsweise:
Der Trafo lädt den Kondensator auf. Sobald er eine gewisse Spannung erreicht hat, überbrückt ein Plasmafunke in der Funkenstrecke den Luftspalt zwischen den Elektroden. Dadurch sind der Kondensator und die Primärspule parallel geschaltet. Spule und Kondensator bilden damit einen Schwingkreis, der mit einer bestimmten Frequenz schwingt. Die Sekundärspule ist sowohl Kondensator, als auch Spule und schwingt damit auch mit einer Frequenz. Darüber hinaus muß die Wellenlänge der Schwingfrequenz und die Länge des Kabels ein viertel betragen. Die Frequenz der Sekundärspule kann zusätzlich durch ein Enladungsterminal verändert werden. Wenn man selbst eine Spule baut und immer wieder Funken entlang der Spule rumzucken, dann sollte man unbedingt überprüfen, ob die Frequenz des Primär- und Sekundärkreislaufs übereinstimmen. Die Berechnungen sind nur als Näherung gedacht, man sollte auf alle Fälle versuchen die Länge der Primärspule zu verändern.

Wichtig:
1) Niemals in den Primärstromkreis greifen, hier liegen tödliche 24000 Volt an und durch den Kondensator auch ein enormer Strom.
2) Der Premier und Sekundärkreis dürfen NIEMALS miteinander verbunden sein/werden! Ein Funke, der von der Sekundärspule in die Primärspule einschlägt ist auch eine Verbindung!
3) Kondensator unbedingt kurzschließen, wenn man an der Spule oder anderes arbeitet/justiert.
4) Eine Teslaspule ist nicht nur sehr gefährlich für elektronische Geräte, sondern auch ein Störsender. Prinzipiell sollte die Spule also nur in einem abgeschirmten Raum betrieben werden.
5) Falls Funken aus einer der oberen Windungen austreten sollten, muß ein Enladungsterminal angebracht werden, sonst könnte die Spule davon kaputt gehen.

Berechnungen:

- Dielektrische Konstante
f - Frequenz (Hz)
L - Induktivität (Henry)
C - Kapazität (Farad)

= 8,85 * 10^-12 (Farrad / m)
l - Länge (m)
A - Fläche (m^2)
d - Distanz zwischen der Platten
N - Anzahl der Plattem


Zusammenhang zwischen Frequenz und Kabellänge:

Zusammenhang zwischen Frequenz, Induktivität und Kapazität:

Kondensatoren:

Parallelschaltung:

 

Reihenschaltung:

Cges=C1+C2+C3+...

Kapazität selbstgebauter Kondensatoren:

Plattenkondensatoren:

 

Flaschenkondensatoren:

 
h= Höhe (m)
d= Dicke des Glases (m);

Kapazität eines Entladungsterminals:

Kugel (Sphäre):

 

Ring (Taroid):

 
r = Radius der Kugel


d2 = Ausendurchmesser
d1 = Innendurchmesser

Spulen:

= 1,257*10^-6 (Henry/m)

A = Grundfläche der Spule (m^2)

n = Anzahl der Windungen

d = Länge der Spule (m)

Wer keine Lust hat sich stundenlang vor den Taschenrechner zu setzten, für den habe ich hier noch ein Programm. Der Nachteil ist dabei, daß das Programm komplett in englisch ist und einige Einheiten daher auch in z.B. Inch (2,55 cm) angegeben ist. Also um ein bißchen Umrechnen kommt man nicht drumrum.

Noch mal viel Spaß und laßt euch von der Arbeit nicht abschrecken, sie ist es wert.