Hochspannung und ihre Gefahren

Ich möchte in diesem Text auf die Gefahren von Hochspannung im allgemeinen eingehen, sowie Risiken, die entstehen, wenn man mit oder an Teslaspulen arbeitet. Da verschiedene Risiken mit Hochspannung verbunden sind, werde ich diesen Text in mehrere Absätze gliedern, die alle gelesen werden sollten, wenn man vor hat mit Hochspannung zu experimentieren.

Tödlicher Strom
Was eigentlich tötet ist nicht die Spannung, sondern der Strom. Nach dem Ohmischen Gesetz R=U/I und damit I=U/R, läßt sich ausrechnen welcher Strom durch einen Leiter, Körper fließt. Ein Mensch kann einige KOhm haben, aber auch wenn er z.B. schwitz nur noch 300 Ohm

Ein Beispiel:
Ein dummer Mensch greift an eine Spannung von 1000V. Zu diesem Zeitpunkt hat er 10KOhm Widerstand. Damit ergibt sich ein Strom von 0.1 Ampere der durch seinen Körper fließt. Das dürfte wohl seinen Tot bedeuten.

Ich habe eine Tabelle angefügt, welche die Gefahren für den menschlichen Körper in Abhängigkeit von der Stromstärke angibt.

1mA=0.001A

kribbeln an den Fingerspitzen

10mA=0.01A

Muskelkontraktionen, Zucken, Schüttel, etc. Durch mögliches Verkrampfen ist es evtl. nicht mehr möglich, von der Stromquelle wegzukommen.

100mA=0.1A

Wenn dieser Strom auch nur für kurze Zeit (<1sec) durch das Herz fließt, bist du so gut wie TOT! Dieser Strom führt zu Herzkammerflimmern, wodurch das Herz kein Blut mehr zum Gehirn und anderen wichtigen Organen pumpen kann.

Damit ist eigentlich klar, daß man gar keine so hohen Spannungen braucht, wie in dem Beispiel. Schon 30 Volt können unter sehr ungünstigen Umständen (300 Ohm) zum Tod führen. Spannungen von mehr als 100 Volt sind damit enorm gefährlich, weil sie fast immer einen tödlichen Strom mit sich bringen.

Giftige Gase
Die hohen Spannungen erzeugen oft, eine Menge Gase, wie Ozon, Stickoxiden und Ähnlichen, die nicht sofort zum Tod führen, aber auf jeden Fall ungesund sind. Das gute ist, daß man diese Gase recht leicht riecht, das schlecht ist, daß wenn man es riecht, schon eine gesundheitsgefährdende Dosis vorliegt. Bei Benutzung von Hochspannung sollte also darauf geachtet werden immer mal wieder zu Lüften oder raus zu gehen, um sich nicht zu lange den giftigen Gasen auszusetzen. Spätestens wenn man Kopfschmerzen bekommt, wird es Zeit den Raum umgehend zu verlassen.

Feuer
Bei Versuchen mit Hochspannung sollte unbedingt darauf geachtet werden, daß keine brennbaren Gegenstände in der näheren Umgebung sind. Plasmafunken sind enorm heiß und können Gegenstände entzünden. Vor allem bei dem betrieb von großen Spulen sollte man deswegen unbedingt einen Feuerlöscher im Experimentierraum haben.
Wenn man eine große Teslaspule betreibt sollte man unbedingt darauf achten, das die Stromleitungen auch stark genug ausgelegt sind. Auch sollten geeignete Sicherungen benutzt werden, da mit Kabelbränden nicht zu Spaßen ist.

Explosionen
Ein aufgeladener Hochspannungskondensator kann sehr viel Energie speichern. Wenn während eines Versuchs die Isolierung eines Kondensators versagt, wandelt die Energie fast schlagartig in Wärme um. Durch den entstehenden Druck kann es passieren, daß der Kondensator explodiert! Umherfliegende Teile können einen enorm verletzen, weswegen man einen Kondensator in einem zusätzlichen Behältnis aufbewahren sollte, das einen vor Splittern schützt.

Krach
Bei der Benutzung von großen Teslaspulen, entsteht ein Ohrenbetäubender Lärm. Man sollte unbedingt eine Form von Gehörschutz tragen um keine Gehörschäden davonzutragen.

Tipps und Sicherheitshinweise

Niemals irgendworan rumbasteln, wenn noch Strom drauf ist!!
Ein Schieberegler ist nicht sicher, selbst auf Null-Stellung lassen diese manchmal noch 2-3 Volt durch. Hinter dem Neontransformator liegen dann wieder einige hundert Volt an.

1) Ein Schlüsselschalter verhindert versehentliches Einschalten des Stroms. Wenn man an einem Teil der Teslaspule arbeitet, sollte man den Schlüssel in die Tasche stecken, um zu vermeiden, das jemand anderes den Schlüssen umdreht.

2) Eine Kontrolleuchte die einem sagt, wenn Strom anliegt.

3) Niemals glauben, daß etwas aus ist, lieber nochmals nachschauen.

4) Jeder Kondensator muß entladen werden, wenn man Veränderungen machen will. Ein 100KOhm Entladewiederstand mit möglichst hoher Wattzahl an einem Plexiglasstab oder ähnlichem ist am Sichersten zum Entladen.

5) Sind mehrere Kondensatoren in Reihe geschaltet, so muß jeder Kondensator einzeln entladen werden. Die ganze Reihe kurzzuschließen entlädt nicht jeden Kondensator vollständig!

6) Kondensatoren haben einen sogenannten Dieelktrischen Memoryeffekt, was heißt, das ein Kondensator sich nach dem Entladen wieder quasi von alleine aufladen kann. Man sollte den Kondensator also nach dem Entladen kurzgeschlossen lassen.

 

So, ich hoffe, ich habe euch jetzt nicht ganz die Lust am Experimentieren genommen, also
Viel Spaß und seit vorsichtig!